Gegen Fernweh helfen keine Pillen
Kein Breitengrad, der nicht dächte, er wäre Äquator geworden, wenn alles mit rechten Dingen zugegangen wäre,
stellte einst Mark Twain fest. Wer sollte es besser wissen als er, der einst als Lotse auf dem Mississippi arbeitete, nach Silber in Nevada suchte, sich auf Hawaii als Reporter verdingte, durch Europa, Palästina und andere Regionen der Welt reiste. Spricht Twain nicht aus Ihrer Seele? Da haben Sie Ihr Leben lang ehrlich Ihr Geld verdient, sich um die Familie gekümmert, auf krumme Geschäfte und auf den Porsche in der Garage verzichtet und Ihre Jahre flossen an Ihnen vorüber wie die Wellen des Mississippi. Wird es nicht allerhöchste Zeit, sich das zu gönnen, was Ihnen zusteht, einmal dort hinzureisen, wovon Sie schon immer heimlich geträumt haben? Klar, werden Sie zugeben – der Geist ist willig, doch der Körper verfällt wie eine Banane bei 30 Grad im Schatten. Richtig, beim Verreisen muss jedes kleine und große Wehwehchen peinlichst genau bedacht werden. Doch selbst ernste Erkrankungen stellen keinen Grund dar, nicht in die Ferne aufzubrechen, denn viele gemeinnützige Organisationen und private Reiseveranstalter bieten „Betreute Seniorenreisen“ an.
Worauf ist zu achten?
Die Angebote für betreutes Reisen sind zahlreich. Hier empfehlen wir, sich genau zu erkundigen, welche Leistungen konkret angeboten werden, was für ein Arzt mit auf Reisen geht und welche Erfahrungen andere Betroffene mit dem Reiseanbieter gemacht haben. Für Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind oder gar auf einen Rollstuhl angewiesen sind, ist beispielsweise ein Abholservice hilfreich. Werden Reisen mit ärztlicher Betreuung angeboten, sollte der begleitende Arzt von Beginn der Reise an präsent sein, sich sehr gut im Reiseland auskennen, um so im Notfall Kontakt mit Krankeneinrichtungen vor Ort aufnehmen zu können. Er kann bei Bedarf Rezepte ausstellen. Das ersetzt natürlich nicht Ihre Reisevorbereitung, die bei Ihrem Hausarzt beginnen sollte, der Sie durchcheckt, Ihnen wichtige Hinweise für Ihre Medikamente aufschreibt, auch in englischer Sprache, der Angaben zu Dosierungen unter besonderen Umständen und zum Transport der Medikamente notiert, falls es in wärmere Gefilde gehen sollte. Vielleicht müssen Sie gegen landestypische Krankheiten geimpft oder einige Impfungen aufgefrischt werden. Diabetiker sollten sich Instruktionen abholen, wie sie bei erhöhter Aktivität im Urlaub das Insulin einstellen müssen … Doch der Aufwand lohnt sich. Für viele chronisch Kranke kann Verreisen zum Gesundbrunnen werden. Auch für Pflegebedürftige gibt es Reiseangebote samt Pflegeleistungen vor Ort. Meist sind betreute Reisen Gruppenreisen. Sie treffen also auf Gleichgesinnte und sind auf keinen Fall allein.
Wohin es geht, bleibt Ihnen überlassen, denn betreute Reisen gibt es für jeden Geschmack. Statista hat 2015 Senioren befragt, welche Art von Urlaubsreise sie im vergangenen Jahr angetreten sind. 19 Prozent gaben an, sich auf eine Kultur-, Rund-, Studienreise oder Städtereise begeben zu haben. 16 Prozent haben die Familie oder Freunde besucht, 15 Prozent haben einen Strandurlaub genossen.
Mit der Immobilienrente kann ich mir die Reise leisten
Doch wie sagte Mark Twain so treffend: „Geldmangel ist die Wurzel allen Übels.“ Dazu gehört für viele auch das Übel, aus finanziellen Gründen nicht weit über ihre mühsam ersparten vier Wänden hinaus zu kommen. Dabei würden sie doch so gern einmal etwas anderes sehen und ihr Leben quasi um viele Eindrücke verlängern. Senioren haben nach Angaben von Statista pro Urlaubsreise im Jahr 2015 durchschnittlich 970 Euro ausgegeben. Wenn man bedenkt, dass eine ärztlich betreute Fern-Reise für knappe zwei Wochen um die 2.500 Euro pro Person kosten kann, rückt der Traum von einer Reise für viele in weite Ferne. Da wäre zusätzliches Geld aus der Immobilienrente mit lebenslangem Wohnrecht für so manchen eine nette Sache.
Denn wie Mark Twain so passend formulierte: